Plattenverträge in Zeiten des Streamings

In Zeiten des Homerecordings stellt sich für Bands und Musiker häufig die Frage, ob sich die Mühe für eine Bewerbung bei einer Plattenfirma lohnt. Vertriebswege und Formate sind heutzutage einer reichhaltigen Vielfalt unterworfen und bieten unterschiedliche Leistungen.

Risiken und Chancen variieren, ebenso wie die richtige Auswahl des Genres. Letztendlich bleibt die Mischung aus subjektivem Hörempfinden, aktuellen Trends und der möglichen Vermarktung das Entscheidungskriterium.

Flexibilität wird heute mehr gefordert denn je, schließlich wollen sowohl der Künstler als auch das Label verdienen.

Im Gang mit dem Trend

PR wie Print, Online, Radio, TV und Club, Social Media und Streaming stehen heutzutage auf dem Programm und fordern stete Aktualisierung. Ein finanzstarkes Label sind daher für den Künstler sinnvoll.

DIY-Labeln fehlen häufig Einblicke in die Struktur der Musikindustrie und der Überblick für eine Ausreichende Vermarktung, könne jedoch für einige Künstler je nach deren Anspruch sinnvoll sein. Eigenvermarktung über Online Medien wie Facebook, YouTube, digitalen Download und der Vertrieb über eigene Shops genügt manchen Musikern.

Sogenannte Dienstleistungspakete verdrängen Bandübernahmevertrag zuzüglichem Produktionsvorschuss. Seinen Lebensunterhalt ausschließlich von der Musik bestreiten zu können ist ebenfalls ein Auslaufmodell, sodass dem Label ermöglicht wird, den Künstler nicht mehr in Lizenzrechten, sondern in Geld auszahlen zu können. Dadurch gewinnt der Musiker mehr und muss keine Rechte abgeben.

Album oder Single?

In Zeiten des Online-Streamings gibt es einen weiteren, nicht unerheblichen Knackpunkt: die Albumproduktion. Fühlte sich der passionierte Sammler in den vergangenen Jahrzehnten im musikalischen, siebten Himmel, wenn er einen Tonträger in den Händen hielt und das Booklet durchblättern konnte, ermöglichen Onlinedienste heute das Abrufen einzelner Songs.

Ob sich diese Art und Weise der Musikdarbietung auf die Arbeit des Songwritings eines Künstlers auswirkt, ist wohl individuell unterschiedlich. Dennoch stellt sich die Frage: erstellt man ein Konzeptalbum? Gibt es eine dramaturgische Struktur? Wie verhält es sich mit reinen Instrumentalstücken? Was möchte der Künstler erreichen, was möchte der Hörer bezwecken, wie ist das Hörverhalten generell?

Diese Fragen lassen sich wohl ebenso individuell beantworten und sind situationsabhängig.

Dennoch lässt sich klar sagen, dass im Rock-, Alternative- und Metal-Bereich Albumproduktionen weiterhin favorisiert werden. Rezensionen über EPs und Singles bieten der Presse wenig Besprechungsmöglichkeiten und lediglich als Appetizer relevant.

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