Übungstipps - Kein Meister fällt vom Himmel

Die Vorteile des Musizierens liegen klar auf der Hand. Wer den Fortschritt liebt und anstrebt, wird immer wieder mit neuen Herausforderungen oder Hindernissen konfrontiert. Damit man sich davon nicht abschrecken lässt, sondern motiviert mit Freude üben kann, gibt es eine Zusammenfassung der besten Übungstipps, die sich für jedes Instrument anwenden lässt.

Handwerk lässt sich lernen

Talent ist das eine, Handwerk erlernen die andere Sache. Was so banal und bekannt klingt, sollte man sich trotzdem zu Herzen oder buchstäblich in die Hand nehmen. Die Hand erschafft das Werk. Spielt man das Wortspiel weiter, kommt man zum Handeln. Können entsteht aus Handeln, und das heißt in diesem Fall Üben.

Das Alter ist kein Hindernis

Grundsätzlich hilft es, in jungen Jahren mit dem Erlernen eines Instrumentes zu beginnen, es ist aber keine Grundvoraussetzung. Bei der Musik gibt es kein 'zu alt'. Spaß ist das Wichtigste. Das motorische Gedächtnis entsteht, wenn man den Händen zeigt, was sie zu tun haben. Und das ist vom Alter unabhängig.

Realistische Ziele in Etappen erreichen

Um sich selber nicht zu überfordern und mit Motivation zu musizieren, hilft erstmal Geduld. Klingt banal und altbekannt, ist aber tatsächlich eine Grundvoraussetzung. Manchmal hilft ein Plan mit Etappenzielen, um sich erst einmal einen Überblick zu verschaffen. Ganz nach dem Motto 'Lasse die Struktur dich befreien' kann man sich an diesen Plan halten und dann mit dem ersten Schritt einsteigen.

Konzentration

Man sollte nur konzentriert spielen, um motiviert zu bleiben. Auch hierfür eignen sich kleine Übungseinheiten. Merkt man, dass die Konzentration verschwindet, sollte man eine Pause einlegen. Später kann ein kleiner Test verraten, ob sich das Erlernte bereits im Gehirn eingeprägt hat. Vorausgesetzt, man spielt kein Blasinstrument, kann man nebenbei eine kleine Unterhaltung führen oder einfach sprechen.

Die Haltung bei Tasteninstrumenten

Bei Tasteninstrumenten sollte man Folgendes beachten: Unter- und Oberarm sollten beim Spielen einen 90°-Winkel bilden. Wenn der Winkel kleiner ist, schmerzt das Spielen nach einer gewissen Zeit. Die Fingerhaltung ist gekrümmt, damit man Kraft hat die Tasten zu drücken. Zwischen die Mittelhand und die Tastatur sollte idealerweise ein kleiner Tennisball passen. Wenn man mit den Fingern nah an den Tasten bleibt, verhindert man unnötige Wege und kann dadurch schneller spielen. Die Kraft nimmt man aus dem Arm.

Sich selbst ein guter Lehrer sein

Um sich zu Beginn nicht zu überfordern, sollte man sich eine leichte und kurze Passage heraussuchen. Um sich mit dem Stück vertraut zu machen, kann man von Beginn an starten. Häufig reichen ein paar Takte. Wenn man diese öfter wiederholt, setzen sie sich im Gedächtnis fest. Je nach Vorankommen sollte man jedoch nicht immer von Beginn an starten, wenn man das Stück bereits kennt, sondern auch Mittelpassagen heraussuchen.

Die Entdeckung der Gelassenheit

Langsames Üben hilft, Fehler zu vermeiden. Tempo bedeutet Stress und unter Stress lernt kein Hirn. Außerdem werden Fehler im Gehirn als falsche Information abgespeichert. Das führt zu Frustration, wenn man diese Fehler ständig wiederholt. Auch für das Rhythmusgefühl ist Zeitlupe wichtig. Viele Schlagzeugschüler wollen zu Beginn gleich höher, schneller, weiter spielen. Doch erst, wenn sie die Schläge punktgenau in langsamen Tempo spielen können, beherrschen Sie später die Sicherheit für schnelle Tempi. Ein Metronom kann hier ideal unterstützen.

Rhythmus und Noten trennen

Wo man startet, ist jedem selbst überlassen. Um sich mit dem Stück zu Beginn jedoch vertraut zu machen, sollte man Rhythmus und Töne trennen. Wenn man mit der Hand den Rhythmus zunächst so lange klopft, bis er sich einprägt, fällt das Melodiespiel leichter. Auch das sollte man zunächst unabhängig von Rhythmus spielen, sodass man später beides zusammensetzen kann.

Die Kunst des Schnellen Spielens

Um Läufe auf dem Klavier schneller spielen zu können, sollte man die Technik des Unter- und Übersetzens nutzen. Beim Übersetzen sitzen der Zeige- oder Mittelfinger über den Daumen und überholen ihn. Beim Untersetzen verhält es sich umgekehrt. Noch flüssiger lässt es sich spielen, wenn der Daumen keine schwarzen Tasten spielen muss.

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