Sampling Basics

Mit der fortschreitenden Digitalisierung entsteht immer mehr Möglichkeiten im Sampling. Ein kurzer Überblick liefert Informationen über die Technik, Rechte und die historischen Ursprünge.

Über die Arbeit mit Samples

Sampling – Ein Einstieg

Samping bezeichnet als englischer Begriff für 'Auswahl', 'Muster' oder 'Klangprobe' einen einer Tonaufnahme, der in einem musikalischen Kontext verwendet wird. Ein sogenannter Sampler digitalisiert ein Geräusch oder einen Ton und kann mit einem Audioprogramm wie zum Beispiel einem Sequenzer weiterverarbeitet werden. Exotische Instrumente und auch die Nachahmung von Naturinstrumenten werden gerne gesampelt. Popmusik, Hip Hop und auch elektronische Musikgenres bedient sich dieser technischen Methode. Manchmal werden Klangeffekte wie Hall und Echo hinzugefügt. Pioniere des Samplings sind Pink Floyd, Kate Bush, Arno Steffen, Depeche Mode, Kraftwerk und DJ Shadow.

Die Technik

Das Tonsinal kommt von einem Mikrofon, einem Musikinstrument oder einem Mischpultausgang und erzeugt elektrische Schwingungen. Sie werden in sehr kurzen Zeitabständen digital als Spannungswerte – den sogenannten Samples – erfasst. Jedes analoge Signal erzeugt bestimmte Werte auf einer Zeitachse, was sich Zeitkontinuität nennt. Bei diesem Verfahren ist die Anzahl der analogen Signale endlich, damit das Signal in einer bestimmten Zeit umgewandelt werden kann.
Mit der fortschreitenden Technologie der Computersoftware ging die Herstellung der Hardware-Sampler seit dem Ende der 1990er Jahren zurück. Ein Sampleset ist die Zusammenstellung mehrerer, zusammengehöriger Samples.

Rechte und Sample Clearing

Fremde und urheberrechtlich geschützte Werke sorgen in der Musikindustrie für kontroverse Diskussionen, denn sie können zu Plagiatsklagen führen. So verkündete im Dezember 012 der BGH-Senatsvorsitzende, dass jedes kleine Musikstück urheberrechtlich geschützt ist und nur mit Zustimmung des Urhebers verwendet werden darf. So ist das Sample-Clearing ein rechtssicherer Weg für den Produzenten. Erhält er die Genehmigung des Original-Komponisten, kann er mit Sessionmusikern das Stück neu einspielen. Die Genehmigung des Interpreten und dessen Tonträgerhersteller müssen dabei nicht berücksichtigt werden. Ob man eine Lizenzgebühr zahlen oder für seinen eigenen Sample fordern muss, sollte jeder Musiker trotzdem individuell abklopfen. Einzelne Töne sind zwar nicht zum Schutz befähigt und auch Drumloops können nicht unbedingt geschützt werden. Sicherheit verschafft die Auseinandersetzung mit dem Urheberrecht.

Historische Ursprünge

In der Musique concrète findet das Sampling seine historischen Ursprünge. Im Jahr 1963 wurde das Mellotron als analoge Ursprungsform des Samplers auf den Markt gebracht und hat drei Spuren für bespielbare Tonbänder. Sie sind 3/8 Zoll breit. Über einen Tonkopf wird beim Drücken einer Taste der ihm zugeordnete Tonbandstreifen abgespielt. Beim Loslassen der Taste lässt eine Feder das Tonaband wieder die Ausgangsposition zurückziehen. Im Jahr 1979 begann die Ära des digitalen Samplings. Ganze Orchestren konnten plötzlich mit digitalem Sound erzeugt werden und bereicherte die Popmusik, Hip Hop und weitere Genres wie Drum and Bass, Breakbeat, House und Trip-Hop. Bis in die 1990er Jahre konnten sie auf 8-bit-Heimcomputern verwendet werden, woraus sich ab dem Jahr 1987 die Tracker-Szene entwickelte. Dann ermöglichte die Studiotechnik in professionellen Musikstudios neue Innovationen, sodass die Bandmaschinen nicht mehr gebraucht wurden. Für Sammler gelten jedoch die charakteristischen Klänge als interessant und genießen daher Kultstatus.

Samples aufnehmen

Wenn man Samples aufnehmen möchte, sollte man sich natürlich über eine gute Location Gedanken machen. Störgeräusche sind hinderlich. Außerdem sollte man darauf achten, dass bei der Verwendung mehrerer Samples deren Lautstärken angeglichen werden. Die Velocity-Funktion eines Samplers ist ein generierter und Anschlags-dynamischer Lautstärke-Abspielparameter. Eine große Vielfalt an Dynamikstufen ermöglicht einen authentischen Sound. Vier bis sechs Lautstärkelayer genügen für Tasteninstrumente, damit ein authentischer Klangverlauf entsteht. Ob Flügel oder altes Klavier ist vom Komponisten abhängig. Je voller der Sound, desto mehr Layer werden benötigt. Orchesterinstrumenten genügen vier bis acht Layer. Der Klang ist natürlich ebenso abhängig vom Talent des Spielers. Man sollte so viele Samples wie möglich aufnehmen, um eine breite Auswahl an Entscheidungsmöglichkeiten zu haben.

Der Ton – Umfang, Länge, Spielart

Der Tonumfang ist ebenfalls von der Software abhängig. Alle Halbtonschritte sollten dabei aufgenommen werden, weil sonst beim späteren Pitchen in der Sampler-Engine die Modulationen in unterschiedlichen geschwindigeiten ablaufen können. Die Tonlänge ist von seinem Charakter abhängig. Ist ein kurzer und perkussiver Klang gewünscht, reicht eine Sekunde aus. Fünf bis zehn Sekunden genügen für lebendige und lange Klänge. Crossfades und Looppunkte sind dann möglich, gesetzt zu werden. Die Spielart ist besonders bei Streichinstrumenten wichtig, weil sie eine große Vielseitigkeit bieten. Mehrere Versionen eines Sounds sichern den Musiker ab, ein breites Angebot an Auswahl zu haben. Vier Samples reichen. Die Wiederholungen sollten gleich klingen, damit ein Muster erkennbar wird. Authentizität und Individualität werden die Töne trotzdem haben und daher auch nicht künstlich klingen. Schließlich klingt ein und derselbe Ton in seiner Spielart nie so wie zuvor gespielt. Außerdem ist es wichtig, die Technik wie das Mikrofon vor dem Spielen zu überprüfen. Unterschiedliche Mikroarten gewährleisten unterschiedliche Klänge. Auch die Position des Mikros im Raum ist ein wichtiger Faktor, der beim Aufnehmen berücksichtigt werden sollte. Kammfiltereffekte sollten dadurch nicht auftreten.

Editing

Tagging – die Beschriftung – und Denoising teilt die Nachbearbeitung in zwei Gebiete. Tagging ist wichtig, um den Überblick nicht zu verlieren. Instrumentenname und Spielart sollten hier eingegeben werden. Die Sampler-Engine benötigt die Originaltonhöhe, also den Root Key. Andernfalls kann der Sample nicht eine rbestimmten Taste zugeordnet werden. Die Aufaddierung des Rauschens entsteht, wenn mehrere Samples gleichzeitig gespielt werden. Um diese Störgeräusche zu vermeiden, kommt das Denoising zum Einsatz. Plugins reduzieren beispiesweise um sechs Dezibel. Dieser aufwendige Prozess ist notwendig, um später eine sauber klingende Datenbank zu haben. So entsteht gleichmäßig klingendes Rohmaterial, was die oberste Priorität beim Erstellen einer Sample-Bank ist. Zahlreiche Tutorials bieten Hilfe und Einstiegstipps. Mac-Freunde können mit Logic arbeiten, in dem da Programm EXS24 integriert ist. Kontakt von Native Instruments und HALion von Steinberg sind für PC-Nutzer sinnvoll.

Weitere interessante Informationen über das Samling finden Sie auf den Seiten


Bildquelle: kpr2 on Pixabay