Die Pauke – Der Rhythmus-Schlag mit Mechanismus

Die Pauke gehört zur Familie der Membranophone und ist ein Schlaginstrument. Üblicherweise werden diese Instrumente in Paarung gespielt. Zwei bis vier Pauken sind in einem Orchester üblich, doch in großen Orchestern werden bis zu 16 Pauken von mehreren Paukisten gespielt.


Paukenlehrer und Paukenschulen

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Das Orff-Instrument in der Paarung

Exkurs: Was sind Orff-Instrumente?

Das Orff-Instrumentarium geht auf den Musiker Carl Orff (bekannt vor allem für seine Kantate "Carmina Burana") zurück, der in den 1920er-Jahren eine Musikpädagogik entwickelte, bei der Musik und Bewegung sich gegenseitig ergänzen. Dafür wählte er die geeigneten Klang- und Rhythmusinstrumente. Erfunden hat Orff diese Instrumente nicht, vielmehr entdeckte er sie wieder, in Anlehnung an die Kulturen der Welt.

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Die Bauform der Pauke

Ein halbkugeliger Kupferkessel ist mit einem Fell aus Tierhaut oder Kunststoff bespannt. In großen Orchestern wie in Österreich, Deutschland, der Schweiz und auch den USA, Großbritannien, Australien, Japan und Skandinavien wird auf Naturfellen gespielt. Es gibt auch runde und eckige Pauken aus Holz. Durch ein Loch unterhalb des Kessels wird Luft beim Auf- und Abschwingen des Fells ausgetauscht und erzeugt den Ton, der durch die Spannung des Fells variiert werden kann.

Arten der Pauke

Maschinenpauken werden durch eine Maschine gestimmt, Pedalpauken regeln ihre Tonöhe durch das Treten eines Pedals. So entsteht ein Glissando beim Spielen. Strauss verwendete dieses System als erster seiner Kollegen. Die Wiener Pauke wird mit einem Handrad bedient, das den Kessel auf und ab bewegt. Der Tonumfang der heutigen Pauken reicht von Des bis B, F bis d, B bis fis, es bis a und g bis d’. Im Barock gab es Solo-Stücke für die Pauke, aber auch Wagner, Strauss, Mahler und Nielsen komponierten für zwei Pauken in ihren Werken. Die Schraubenpauke ist der Urtypus der heute gespielten Paukeninstrumente und kann zügig auf einen anderen Ton gestimmt werden.

Die Schlagtechnik

Leder, Filz, Flanell, Kork oder Holz sind das Material, aus denen die Schlägelköpfe gefertigt sind. Die Schlagmanieren oder Kunstschläge heißen einfache Zunge, Doppelzunge, getragene Zunge, Doppelkreuzschläge und Wirbel. Nach der frühen Romantik wurden Pauken mit Schwammschlägeln gespielt. Aus ihnen entwickelte sich der Filz- oder Flanellschlägel. Bekannte Wirbel sind der Doppelschlagwirbel (RR LL) und der als Paukenwirbel bekannte Einschlagwirbel (RLRL).

Vorformen

Vorformen der Pauke waren die Rahmentrommel. Bis zum 16. und 17. Jahrhundert gab es auch Heerpauken. Persien, die Türkei, England und Babylonien sind Länder, in denen diese ursprünglichen Formen gespielt wurden. Im 18. Jahrhundert stimmte man die Pauke regelmäßig auf Tonika-Dominante ab und behandelte sie wie ein transponiertes Instrument. Im 20. und 21. Jahrhundert kam die Pauke als Solo-Instrument eher selten vor, doch es gab das Konzert für Pauke und Orchester und auch das Capriccietto für vier Pauken und Streichorchester.

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Bildquelle: Pixabay / socalbrass

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