Reggae - Beat der sozialen und kulturellen Rebellion

Reggae-Musik ist eine Hauptform der afrokaribischen Musik. In der Mitte der 1960er Jahre entstand sie auf Jamaika und versteht sich als Tanzmusik und rituelle Musik der religiösen Befreiungsbewegung des Rastafari-Kults. Ihr musikalischer Ausdruck konzentriert sich auf den sozialen Protest der städtischen Ghettobevölkerung. Das Augenmerk liegt also auf dem sozialen und kulturellen Widerspruch dieser Karibik-Insel.


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Vorläufer der Reggae-Musik

Aus musikalischen Traditionen der farbigen Bevölkerungsminderheit Jamaikas setze sich die afrokaribische Tanzmusik durch. Die Quadrille ist die spanische, koloniale Tanzmusik. Sie verband sich mit der perkussiven Tradition der Karibik, sodass im 19. und 20. Jahrhundert die Region der weitverbreiteten Calypso den besonderen Reggae-Rhythmus berühmt machen konnte. In den 1950er Jahren setze sich jedoch der Ska durch.

Musikalische Merkmale und Unterschiede zum Ska

Wie beim Ska wird in der Reggae-Musik in einem 4/4-Takt die zweite und vierte Note betont. Der Ska wird jedoch erheblich schneller gespielt. Dessen Bläser und Klavier werden im Reggae durch die Orgel ersetzt. Banjo, Gitarre und der Schwerpunkt der Percussion sind weitere Instrumente, die in der Reggae-Kultur gespielt werden. Der Fokus und die Besonderheit des Reggaes liegen auf komplexer und vielschichtiger Rhythmik und zentralen Textaussagen, die sich wiederholen. Es werden auch viele Metaphern verwendet.

Sound Systems

Mobile Diskotheken im Freien wurden Sound Systems genannt und entwickelten sich in den 1950er Jahren. Schon bald wurden die Musiker von den Produzenten in die Studios bestellt und produzierten Platten für den Eigenbedarf, weil die USA-Importe nicht mehr ausreichten. Die Dub-Version, also eine Melodie ohne Gesang, ermöglichte es den Disjockeys, Tänzer zum Mitmachen zu animieren. Die Moderationen wurden 'Toast' genannt.

Rastafarianismus

Die musikalische Reafrikanisierung des Ska behandelt den afrikanischen Kontinent als gelobtes Land. Ein Messias werde kommen und die Bevölkerung in ihre einstmalige Freiheit führen. Dadurch entwickelte sich ein neues Selbstbewusstsein, aus dem eine politische Kraft wuchs. Die Sehnsucht nach Afrika und der eigenen kulturellen und ethnischen Identität wurde dadurch ausgedrückt.

Pioniere und Entwicklungen - Bob Marley and the Wailers

Der Pionier Bob Marley machte gemeinsam mit seiner Band 'Wailers' die Musik ab 1976 berühmt. In Großbritannien machte Dandy Livingstone Reggae-Musik populär. In den 1980er Jahren entwickelte sich der Roots Reggae zum heutigen Dancehall Style oder auch Dancehall Reggae. Bands wie 'The Police' und 'The Clash' nutzten den fließenden Übergang zum Genre New Wave.

Reggae ist immaterielles Kulturerbe der Menschheit

2018 würdigte die Unesco-Kommission den Beitrag von Reggaemusik zum internationalen Bewusstsein "über Fragen der Ungerechtigkeit, des Widerstandes, der Liebe und Menschlichkeit". Nach dem Beschluss tanzten die Staatenvertreter spontan zu Marleys Song 'One Love', wie eine Unesco-Sprecherin berichtete.


Bob Marley - One Love


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Bildquelle: Yardie auf Pixabay