Richie Arndt reist an den Mississippi

Richie Arndt ist als mehrfacher German Blues Award Gewinner in Deutschland unterwegs und spielt gemeinsam mit anderen Musikern wie Gregor Hilden und Kelly Rucker in unterschiedlichen Formationen. Ob Akustik oder Blues-Rock – viele Genres sind dem ostwestfälischen Gitarristen in Fleisch und Blut übergegangen. Doch bei dieser besonderen Reise in die USA erfüllt er sich einen Jugendtraum: Er fliegt gemeinsam mit dem Fotografen Raphael Tenschert im Jahr 2014 an den Mississippi und ergründet die Wurzeln des Blues.

Mississippi – Eine Reise in den tiefen Süden der USA

Ein Reisebericht mit Fotos, einzelnen, kleinen Videos, Musik und Anekdoten gestalten ein knapp zweistündiges Abendprogramm. Dem Song 'I Never Saw The Mississippi' ist er nun nicht mehr gerecht. In seinem Repertoire bleibt das Lied trotzdem. So ergründet er die Wurzeln von B.B. King, Johnny Cash und weiteren legendären Sun Studio Artisten. Neben zahlreichen Museen besucht er natürlich auch das Graceland-Anwesen. Das Mississippi-Binnendelta in Tennessee, Clarksdale, Nachez und New Orleans sind weitere Stationen. Dabei gelingt ihm der perfekte Ausgleich zwischen persönlichen Momenten, allgemeinbildende Informationen und Eindrücken.

Nicht nur die Bilder sorgen dafür, dass man plötzlich selbst im heißen Süden der USA auf den Baumwollfeldern schwitzt oder der Front Porck – der Veranda – einiger Baumwollpflücker-Hütten hockt. Man weiß nicht genau, wie er es macht, aber Richie zieht das Publikum in seinen Bann. Vielleicht ist es seine lockere, sympathische und juvenile Art, die den Musiker zu einem angenehmen Zeitgenossen für mindestens zwei Stunden werden lässt. Ohne ins reine Schwärmen zu geraten, springt Richies Begeisterung für den Blues auf das Publikum über.

Doch auch die Kehrseiten der historischen Gegebenheiten und Fakten beleuchtet Arndt ungeschönt und realistisch. So besucht er das Civil Rights Museum und setzt sich mit historischen Episoden wie der Rassentrennung und Sklaverei auseinander. Ein roter Faden zieht sich durch das Abendprogramm, wenn er seinen Gitarrenkoffer auf allen Hotelbetten abbildet, in denen er geschlafen hat. Seine Übernachtungs-Etablissements unterscheiden sich so stark wie die Gegenden, die er besucht.

Ein besondere Höhepunkt ist ein Moment in Ocean Springs an der Golfküste vom Mississippi. Kein Hotelzimmer, sondern gleich ein ganzer Flur wird dem reisenden Duo zur Verfügung gestellt. Nach einer kurzen Nachfrage, ob das denn seine Richtigkeit habe, wird ihm erklärt, dass sein Ruf als mehrfacher German Blues Award Gewinner mittlerweile sogar bis zu den Hotelinhabern durchgedrungen ist. Also stellt man ihm keine geringere als die 'Love me tender suite' von Elvis Presley zur Verfügung. Am Ende seiner Reise weiß er dann, was der Song bedeutet: 'Do You Know What It Means To Miss New Orleans'. Solo funktioniert der Song ebenso wie auf seiner Platte, in der er eine Band engagiert hat. Seit 2014 reist er immer wieder nach Mississippi, doch sein Reisebericht bleibt einzigartig.

Tour-Termine und weitere interessante Informationen über Richie Arndt finden Sie auf den Seiten

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